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Mariam Kühsel-Hussaini. Tschudi

Mariam Kühsel-Hussaini hat mit Tschudi ein wahres Kunstwerk geschaffen. Über 320 Seiten hinweg lernen wir Lesende das Berlin des Jahres 1896 und die Nationalgalerie mal durch die Augen ihres Leiters, Hugo von Tschudi, an dessen Seite Max Liebermann herrlich berlinert, mal durch die des Kaisers Wilhelm II. und dem zu ihm haltenden Maler Anton von Werner, kennen.
Zwischen Leidenschaft und Leiden zeichnet die Autorin das Porträt eines wahren Kunstkenners, der hinter seiner Maske immer weniger zu sehen sein wird, aber für die Sichtbarkeit der französischen Impressionisten und ihrer Farbgewalt kämpft. Wer schon einmal im Museum vor einem impressionistischen Gemälde gestanden hat, wird nicht umhin kommen, zu sehen, dass Kühsel-Hussainis Stil dem der Impressionisten nicht sehr fern ist. Ihre Worte haben Strahlkraft, elegant zusammengefügt und zu schwungvollen Sätzen vereint, bringt sie so eine komplexe Bildgewalt zu
Papier. Energetisch, poetisch, dicht, dann wieder lakonisch schlicht, berührend. Bunt durchmischt und unglaublich vielfältig ist das Vokabular von Kühsel-Hussaini, deren Sprach-Genius sich Seite für Seite entschlüsseln lässt und deren Intensität auch dann noch nachhallt, wenn der Roman schon längst seinen Platz im Bücherregal eingenommen hat. Antonia Truss

320 Seiten
€ 24