Guntram Vesper: Frohburg

Verlag Schöffling Co.
Genau so war das Leben in einer ostdeutschen Kleinstadt am Ende der Naziherrschaft, dann unter sowjetischer Besatzung und in der DDR. Noch bis in die Zeit der „Wendehälse“ nach 1989 reicht der Erzählhorizont. Gegen das Chaos, die Not und die Willkür der Herrschenden mussten die Bewohner sich immer neue Überlebenstechniken einfallen lassen. Hier, nahe der Grenze zur Tchechoslowakei, im „Wismut Gebiet“ des Erzgebirges, war das Besatzungsregime besonders rigoros. Die Sowjetunion ließ Uran abbauen für den Bau ihrer Atomwaffen. Das sollte im Westen nicht so genau bekannt werden. Deshalb war der paranoide Kontrollwahn der Besatzer und der ostdeutschen Staatsmacht noch einen Tick schärfer, als ohnehin in der sowjetischen Zone. Kuschen vor den „sowjetischen Freunden“, die immer das letzte Wort, aber selber Angst vor dem „Genossen Stalin“ hatten, denn jeder Fehler eines Besatzungs-Kommandanten konnte auch für ihn Jahre im Gulag bedeuten. Geschrieben ist dieses Buch in atemlosen Staccato und voller Sprachwitz.
1957 – der Autor war 16 Jahre alt - flüchtete die Familie in den Westen. Besuche, meist in „Familienangelegenheiten“, vor und nach dem Ende der DDR, führten ihn zurück in die Landschaften und Orte seiner Kindheit und lösten ein Erinnerungs-Feuerwerk an persönliche und politische Ereignisse sowie deren handelnde Personen aus. Das Buch ist lang, aber nie langatmig. Zurecht hat der Autor für sein Werk der Leipziger Buchpreis 2016 erhalten. Es steht in der literarischen Traditon der Danziger Trilogie von Günter Grass und der Jahrestage von Uwe Johnson. Ein geniales Zeitpanorama. js
1002 Seiten
1957 – der Autor war 16 Jahre alt - flüchtete die Familie in den Westen. Besuche, meist in „Familienangelegenheiten“, vor und nach dem Ende der DDR, führten ihn zurück in die Landschaften und Orte seiner Kindheit und lösten ein Erinnerungs-Feuerwerk an persönliche und politische Ereignisse sowie deren handelnde Personen aus. Das Buch ist lang, aber nie langatmig. Zurecht hat der Autor für sein Werk der Leipziger Buchpreis 2016 erhalten. Es steht in der literarischen Traditon der Danziger Trilogie von Günter Grass und der Jahrestage von Uwe Johnson. Ein geniales Zeitpanorama. js
1002 Seiten
34,00 €
Herbst 2016