Veranstaltungen 2016
- Veranstaltungen 2020
- Veranstaltungen 2019
- Veranstaltungen 2018
- Veranstaltungen 2017
- Veranstaltungen 2016
- Veranstaltungen 2015
- Veranstaltungen 2014
- Veranstaltungen 2013
- Veranstaltungen 2012
- Veranstaltungen 2011
- Veranstaltungen 2010
- Veranstaltungen 2009
- Veranstaltungen 2008
- Veranstaltungen 2007
- Veranstaltungen 2006
- Veranstaltungen 2005
- Veranstaltungen 2023
Michael Bienert. E.T.A. Hoffmanns Berlin. Literarische Schauplätze
Verlag für Berlin-Brandenburg
Datum: Donnerstag, 21.01.2016,19.30Uhr
Ort: Museen Dahlem, Lansstr.8, 14195 Berlin
Eintritt: 12,-€ / 8,-€ / 3,-€ (Studenten/Schüler)
Michael Bienert stellt sein Buch vor.
Aus dem Werk E.T.A. Hoffmanns liest Wolfgang Condrus.
Berüchtigt für sein exzessives Nachtleben, gefeiert als Schriftsteller und Opernkomponist, respektiert als streitbarer Jurist am Kammergericht: Die schillernde Persönlichkeit E.T.A.Hoffmanns gehörte um 1820 zu den Hauptsehenswürdigkeiten der preußischen Hauptstadt. Hellwach hat er das Treiben auf den Straßen, in den Salons und Kneipen, im Tiergarten oder vor seiner Haustür auf dem Gendarmenmarkt beobachtet: „Das lebendige Leben der großen Stadt, der Residenz wirkt doch nun einmal wunderbar auf das Gemüt.“ In Hoffmanns Berliner Erzählungen nimmt das Doppelbödige, Unheimliche und Fantastische des modernen Großstadtalltags Gestalt an, erstmals wird Berlin zum Schauplatz von Weltliteratur.
So virtuos wie zuletzt durch Erich Kästners Berlin führt der Kulturjournalist und Cicerone Michael Bienert in seinem neuen Buch durch die aufregenden Zwanzigerjahre des 19. Jahrhunderts. Das romantische Berlin wird als quirlige Literatur- und Kunstmetropole vorgestellt. 200 Jahre später ist von Hoffmanns Berlin überraschend viel auffindbar, ist der gern gelesene Klassiker im Gedächtnis der Stadt lebendig geblieben – vom Etikett der Sektmarke „Lutter & Wegner“ bis hin zur modernen Architektur des Jüdischen Museums von Daniel Libeskind, die er mit inspiriert hat.
Vortrag und Lesung
Henry James. Die Europäer
Neuübersetzung zum 100. Todestag von Henry James am 28. Februar 2016
Henry James. Die Europäer
Manesse Verlag. Übersetzerin: Andrea Ott
Datum: Mittwoch, 17.02.2016,19.30Uhr
Ort: Museen Dahlem, Lansstr.8, 14195 Berlin
Eintritt: 12,-€ / 8,-€ / 3,-€ (Studenten/Schüler)
Über Werk und Leben sprechen Maike Albath und Verena Auffermann.
Aus dem Buch liest Wolfgang Condrus.
„Seien Sie lieber vorab gewarnt: Dieser Schriftsteller wird Sie nicht mehr aus seinen Fängen lassen, sobald Sie eine Zeile von ihm gelesen haben. (...) Verwerflich genug ist es ja, dass die allermeisten von Ihnen – so wie ich – bislang allenfalls seinen Namen und seinen Ruf kannten, dazu ein paar Titel seiner Hauptwerke. Denn schon nach wenigen seiner makellosen Sätze werden sich die allermeisten von Ihnen fassungslos fragen – so wie ich mich fassungslos gefragt habe –, wie es passieren konnte, dass Sie diesen Autor von Weltrang nicht schon vor Jahren verschlungen haben. Vieles wäre vielleicht anders verlaufen. So viel steht fest: Ein Leben ohne Henry James ist möglich, aber sinnlos.“ (Alexander Cammann, Zeit Online)
Was unterscheidet Europäer von Amerikanern? In seiner leichtfüßigen Komödie bringt Henry James Frauen und Männer von beiden Seiten des Atlantiks erst miteinander ins Gespräch und dann unter die Haube. Einhundert Jahre nach James’ Tod erscheint dieses Frühwerk des geschätzten Autors nun in neuer Übersetzung. Ohne Geld, aber im Vertrauen auf eine gute Partie reisen Baronin Eugenia Münster und ihr Bruder Felix Young nach Neuengland. Mit Adelstitel und Charme umgarnen die beiden rasch ihre Verwandtschaft, den Onkel samt seinen drei erwachsenen Kindern. In wechselnden Paarungen
konkurrieren Temperamente und Vorstellungen der Alten Welt mit Werten und Moral der Neuen.Wer sich am Ende an wen bindet, entscheidet sich nach einem quirligen Reigen transatlantischer Beziehungen, der einen neuen Blick auf beide Kontinente und nicht zuletzt auf den großen Autor selbst ermöglicht.
Vortrag und Lesung
Die Wasserglaslesung
Datum: Donnerstag, 25.02.2016, 20.00Uhr
Ort: Schleichers Buchhandlung Dahlem-Dorf eK, Königin-Luise-Str. 41, 14195 Berlin
Eintritt: 10,-€ / 8,-€ / 3,-€ (Studierende/Schüler)
Ein Licht, ein Tisch, ein Wasserglas, eine Stimme, mehr nicht.
Der Schauspieler Wolfgang Condrus liest Richard Yates, John Cheever, William Trevor, Carson McCullers und Truman Capote.
Eine Anmeldung ist aufgrund begrenzter Platzzahl erforderlich.
Foto: Gerhard Leber
Wilfried F. Schoeller. Franz Marc. Biografie
Hanser Verlag
Datum: Mittwoch, 13.04.2016, 19.30Uhr
Moderation: Thomas R. Hoffmann
Ort: Museen Dahlem, Lansstr.8, 14195 Berlin
Eintritt: 12,-€ / 8,-€ / 3,-€ (Studierende/Schüler)
Wilfried F. Schoellers große Franz Marc Biographie zeigt den Menschen hinter dem Klischee des Tiermalers, der Harmonie und der Idylle.
Mit ihm zog die moderne Kunst auf Postern in Deutschlands Wohnzimmer ein. Wer aber war dieser Franz Marc, der vor 100 Jahren, gerade einmal 36 Jahre alt, im Krieg ums Leben kam? Was trieb ihn dazu, die Welt ganz neu zu sehen und zu malen? Wilfried F. Schoeller arbeitet in seiner reich illustrierten Biographie jenen Künstler heraus, dem man nicht auf Postkarten, sondern nur vor seinen Bildern begegnet. Er hat neue Quellen gefunden, die überraschende Entdeckungen liefern. Schoeller stellt Marc als einen Individualisten vor, der in enger Beziehung zu den europäischen Künstlerkollegen seiner Zeit stand, sich aber freilich von keiner Mode vereinnahmen ließ - der beste Weg, ihn als radikalen Künstler neu zu entdecken.
Friedrich Christian Delius. Die Liebesgeschichtenerzählerin
Rowohlt Verlag
Datum: Donnerstag, 28.04.2016, 19.30Uhr
Moderation: Uwe Wittstock
Ort: Museen Dahlem, Lansstr.8, 14195 Berlin
Eintritt: 12,-€ / 8,-€ / 3,-€ (Studierende/Schüler)
„Das Vergangene", schreibt Harry Mulisch, „ist ebenso unsicher wie die Zukunft. In der Zukunft kann (fast) alles noch geschehen – doch auch in der Vergangenheit kann fast alles geschehen sein.“
Marie von Schabow, geboren 1920, verheiratet seit 1941 mit Reinhard von Mollwitz, vierfache Mutter, erfüllt sich kurz vor ihrem 50.Geburtstag den Wunsch, endlich das Buch ihrer Familiengeschichte zu beginnen: drei Liebesgeschichten, drei Lebensentwürfe in drei Kriegen.
Anfang 1970 begleiten wir sie auf einer Bahnreise nach Holland, wo sie in den königlichen Archiven Dokumente über ihre während der napoleonischen Kriege illegitim gezeugte Ururgroßmutter Minna aufzufinden hofft. Ihre Eindrücke auf der Reise, die Gedanken über ihr eigenes Erleben und das ihrer Eltern und der Großeltern in den Kriegen und Nachkriegszeiten des 20. Jahrhunderts ergeben das Gerüst für das geplante Buch. Der Leser wird hineingezogen wie in einen Film, dessen einzelne Schnitte nach und nach dieLebenswirklichkeit der Menschen abbilden, die in zusammenbrechenden Ordnungen aus ihren Lebensbahnen geworfen werden, Verlust und Tod, Not und Vertreibung erleiden müssen.
Es ist ein verständnisvolles, liebevolles Erinnern mit großer Empathie, in einer unaufgeregten, nachdenklichen Sprache geschrieben. Kein Gedanken-Absatz endet mit einem Punkt: So war es! Er endet mit einem Gedankenstrich: So könnte es gewesen sein - so könnten es unsere Vorfahren empfunden haben.
Harald Welzer. Die smarte Diktatur. Der Angriff auf unsere Freiheit
S.Fischer Verlag
Datum: Donnerstag, 19.05.2016, 19.30Uhr
Moderation: Christian Richter
Ort: Museen Dahlem, Lansstr.8, 14195 Berlin
Eintritt: 12,-€ / 8,-€ / 3,-€ (Studierende/Schüler)
Mitten in der Demokratie wächst ein neuer Typ von Diktatur heran: die smarte Diktatur. Die Machtübernahme geschieht unauffällig, denn die neuen Diktatoren tragen keine Uniformen und arbeiten nicht mit Spitzeln: was die Überwacher brauchen, liefern die Bürger selbst mit jedem Klick. In der smarten Diktatur sind Konsum und Überwachung ein- und dasselbe; Hyperkonsum zerstört nicht nur den Planeten, sondern auch die Voraussetzungen der Freiheit - unserer Freiheit. Was die Frage aufwirft: Wollten wir jemals so sein? Hatten wir uns eigentlich als Konsumzombies entworfen, die ihre Selbstbestimmung freiwillig aufgeben, oder als freie Menschen, die ihre Welt selbst gestalten? Werden Bequemlichkeit und Kaufwahn einmal die Ursachen für den Verlust der Demokratie gewesen sein? Kraftvoller noch als in seinem Bestseller Selbst denken zeigt
Harald Welzer, wie scheinbar unverbundene Themen wie Big Data, Landraub, Klimawandel, Migration und Ungleichheit zusammenhängen.
Es ist höchste Zeit, den Kampf gegen die smarten Diktatoren aufzunehmen! Zuschauen ist keine Haltung! - Ein leidenschaftliches Buch gegen den Marsch in die Unfreiheit.
Harald Welzer, geboren 1958, ist Direktor von Futurzwei – Stiftung Zukunftsfähigkeit und Professor für Transformationsdesign an der Universität Flensburg. Daneben lehrt er an der Universität Sankt Gallen.
Heinz Bude. Das Gefühl der Welt. Über die Macht von Stimmungen
Hanser Verlag
Datum: Donnerstag, 02.06.2016, 19.30Uhr
Moderation: Christian Richter
Ort: Museen Dahlem, Lansstr.8, 14195 Berlin
Eintritt: 12,-€ / 8,-€ / 3,-€ (Studierende/Schüler)
Wie ist die Stimmung? Nicht so gut.
Von Zuversicht kann keine Rede sein. Wir fühlen uns bedroht, wollen das Erreichte sichern. Wer weiß, was die Zukunft bringt? Für Heinz Bude sind Stimmungen die Gefühle der Gesellschaft. Er analysiert, wie sie entstehen, wie sie beeinflusst werden können, aber auch, wie sie kippen können. Stimmungen entscheiden darüber, wie wir die Welt wahrnehmen, deshalb ist es Politikern so wichtig, die Stimmung der Wähler zu kennen. Heinz Bude zeigt, warum Stimmungen in der Politik oft mehr entscheiden als Argumente. Stimmungen sind vage, flüchtig und unberechenbar. Aber wer verstehen will, wie unsere Demokratie funktioniert, muss von ihrer Macht über die Menschen wissen.
Heinz Bude, Jahrgang 1954, studierte Soziologie, Philosophie und Psychologie. Von 1997 bis 2015 leitete er den Bereich Die Gesellschaft der Bundesrepublik am Hamburger Institut für Sozialforschung, seit 2000 ist er Inhaber des Lehrstuhls für Makrosoziologie an der Universität Kassel.
Saša Stanišić. Fallensteller
Luchterhand Verlag
Datum: Donnerstag, 30.06.2016, 19.30Uhr
Moderation: Joachim Scholl
Ort: Museen Dahlem, Lansstr.8, 14195 Berlin
Eintritt: 12,-€ / 8,-€ / 3,-€ (Studierende/Schüler)
Acht ganz unterschiedliche Erzählungen hat Saša Stanišić hier versammelt, denen aber die liebevolle Behandlung der oft skurrilen Typen und magischen Orte gemeinsam ist, die unerwartete Wendungen herbeiführen. Jede dieser Geschichten über "Fallensteller" hat ihren eigenen Ton, und der Leser kann sich erfreuen an Sprachwitz, ungewöhnlichen Assoziationen und unerwarteten Vergleichen, selbst die Fußball-WM und die politische Lage werden dazu herangezogen, ohne dass sie der Lächerlichkeit preisgegeben werden. Titelgebend für den Band ist die vorletzte Geschichte, die zusammen mit den beiden sie umrahmenden durch die Übereinstimmung von Ort, Zeit und Personen an Stanišićs Bestseller "Vor dem Fest" erinnert. Auch die anderen Erzählungen lassen sich in Gruppen zusammenfassen, verbunden etwa durch den Ich-Erzähler. Unbedingt lesenswert! (literaturkurier)
Herfried Münkler, Marina Münkler. Die neuen Deutschen. Ein Land vor seiner Zukunft
Rowohlt Verlag
Datum: Mittwoch, 28.09.2016, 19.30 Uhr
Moderation: Christian Richter
Ort: Museen Dahlem, Lansstr.8, 14195 Berlin
Eintritt: 12,-€ / 8,-€ / 3,-€ (Studierende/Schüler)
Flüchtlinge, Einwanderer, Integration: Deutschland erlebt gerade eine heftige politische Debatte. Herfried und Marina Münkler betten in ihrem aktuellen Buch die derzeitige Situation in den historischen Zusammenhang ein und weisen darauf hin, dass Wanderungs- und Fluchtbewegungen nicht die Ausnahme, sondern die Regel sind. In Deutschland vollziehen sich immer wieder Migrations - oder Immigrationsbewegungen. Probleme sind dabei vorhersehbar: Das Buch benennt die Risiken und Gefahren präzise und realistisch; gleichzeitig zeigt es aber auch die großen Chancen, die sich uns bieten.
Marina Münkler, geboren 1960, ist Professorin für Literaturwissenschaft an der Technischen Universität Dresden. Sie hat zum Begriff des Fremden und zum Phänomen der Interkulturalität geforscht.
Herfried Münkler, geboren 1951, ist Professor für Politikwissenschaft an der Berliner Humboldt-Universität und Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften.
Noch einmal anfangen: Eine Annäherung an das Schreiben über Armenien, Lecture Performance von und mit Katerina Poladjan
Kooperationsveranstaltung mit dem Museum Europäischer Kulturen im
Rahmen der Armenischen Kulturtage 2016
Datum: Donnerstag, 06.10.2016, 18.00 Uhr
Ort: Bitte beachten Sie, dass die Veranstaltung im Museum Europäischer Kulturen - Staatliche Museen zu Berlin, Arnimallee 25, 14195 Berlin, stattfindet. Der Zugang über die Lansstrasse ist nicht möglich.
Eintritt: frei
Begleitet und kontrapunktiert von Sven Möller an der Klarinette liest Katerina Poladjan Fragmente aus ihrem dritten, in Entstehung begriffenen Roman. Die Lecture-Performance erzählt von der Reise der Schriftstellerin nach Armenien, einer Reise zum Text, zur Polyphonie der Sprachen, zur Geschichte des Landes und seiner Klänge. Katerina Poladjan studierte Kulturwissenschaften und darstellende Kunst. Ihre Romane "Vielleicht Marseille" und "In einer Nacht, woanders" sind bei Rowohlt Berlin erschienen. Sven Möller studierte Orchestermusik in Rotterdam und Berlin. Seine Engagements führten ihn bereits zum Philharmonischen Orchester Freiburg und ans Niedersächsische Staatstheater Hannover.
Christian Simon. Dahlem. Zwischen Idylle und Metropole
be.bra Verlag
Datum: Donnerstag, 13.10.2016, 19.30Uhr
Bildvortrag und Buchvorstellung mit dem Autor
Ort: Museen Dahlem, Lansstr.8, 14195 Berlin
Eintritt: 12,-€ / 8,-€ / 3,-€ (Studierende/Schüler)
Mit der Gründung der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften im Jahr 1911 wurde der noble Villenvorort Dahlem zu einem Zentrum naturwissenschaftlicher Forschung von Weltrang. 1948 wurde hier die Freie Universität Berlin gegründet. Neben Wissenschaft und Forschung nimmt Christian Simon auch die spannenden Geschichten der Einwohner Dahlems in den Blick – darunter fast ein Dutzend Nobelpreisträger, zahlreiche Schauspieler, NS-Größen, Regimegegner und später auch US-Offiziere.
Christian Simon, geboren 1960 in Berlin, studierte Geographie, Politologie und Grundschulpädagogik an der Freien Universität Berlin. Er promovierte zu einem Berlin-Thema an der Technischen Universität Berlin. Er ist tätig als Stadtführer sowie als Autor und Verleger von Berlin-Literatur.
Martin Sabrow. Erich Honecker. Das Leben davor. 1912-1945
Eine Kooperationsveranstaltung des Fördervereins des Zentrums für Zeithistorische
Forschung, des C.H.Beck Verlags und Schleichers Buchhandlung Dahlem-Dorf
Martin Sabrow
Erich Honecker. Das Leben davor. 1912-1945.
C.H.Beck Verlag
Datum: Dienstag, 25.10.2016, 18.00 Uhr
Moderation: Friedrich Dieckmann
Ort: Bibliothek des Zentrums für Zeithistorische Forschung Potsdam, Am Neuen Markt 9D, 14467 Potsdam, Tel: 0331/74510132
Eintritt: frei
Nichts verkörpert die DDR so sehr wie das maskenhafte Gesicht Erich Honeckers und dessen kommunistische Musterbiographie, die ihm der Parteiapparat maßschneiderte. Martin Sabrow zeigt auf Grundlage zahlreicher unbekannter Quellen, welche überraschenden Brüche und Nebenwege das Leben des saarländischen Jungkommunisten prägten.
Die Maiski Tagebücher. Ein Diplomat im Kampf gegen Hitler 1932 – 1943
Hrsg. Von Gabriel Gorodetsky
C.H. Beck Verlag
Datum: Mittwoch, 26.10.2016, 19.30 Uhr
Moderation: Christian Richter
Übersetzer: Johannes Hampel, Texte gelesen von Wolfgang Condrus
Eine Veranstaltung auf Englisch und Deutsch
Ort: Museen Dahlem, Lansstr.8, 14195 Berlin
Eintritt: 12,-€ / 8,-€ / 3,-€ (Studierende/Schüler)
Die Tagebücher des Iwan Maiski, die Gabriel Gorodetsky in Moskau in den sowjetischen Archiven entdeckt hat, sind ein spektakulärer Fund. Wer sich für die Geschichte des Zweiten Weltkriegs interessiert, wird sie mit angehaltenem Atem lesen. 1932 wurde Iwan Maiski zum sowjetischen Botschafter in London ernannt. Nach vielen Rückschlägen wurde er im Zweiten Weltkrieg tatsächlich zum Architekten des sowjetisch-westlichen Bündnisses. Der Kampf gegen das Dritte Reich zieht sich wie ein roter Faden durch seine Aufzeichnungen. Dass diese überhaupt existieren, ist eine Sensation, denn unter Stalins Terrorregime hätten sie ihren Urheber leicht den Kopf kosten können. Seine brillant erzählten Einträge ergeben ein farbiges Gemälde seiner Zeit und bieten intime Einblicke in die Welt der Politik.
Gabriel Gorodetsky ist Quondam Fellow am All Souls College in Oxford und Prof. em. für Geschichte an der Universität Tel Aviv. Für die Edition des Tagebuchs hat er 15 Jahre lang akribisch die Archive durchforstet, um die Einträge mit zusätzlichem Material abzugleichen und zu kommentieren.
Thomas Kaufmann. Erlöste und Verdammte. Eine Geschichte der Reformation
C.H.Beck Verlag
Datum: Montag, 07.11.2016, 19.30 Uhr
Moderation: Helmut Ruppel
Ort: Museen Dahlem, Lansstr.8, 14195 Berlin
Eintritt: 12,-€ / 8,-€ / 3,-€ (Studierende/Schüler)
Die Reformation hat die Welt so tiefgreifend verwandelt wie kein anderes Ereignis seit dem Ende der Antike – auch der Katholizismus war danach nicht mehr der gleiche. Thomas Kaufmann erzählt souverän und auf dem neuesten Forschungsstand die Geschichte dieser religiösen Revolution in
einem Zeitraum von mehr als hundert Jahren. Seine magistrale Darstellung lässt die Dramatik des erbitterten Kampfes um himmlische Erlösung und irdische Macht für heutige Leser lebendig werden. Die Reformation entstand fernab von den politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Zentren Europas, und doch hat sie den gesamten Kontinent in Aufruhr versetzt. Viel ist darüber spekuliert worden, welche politischen und sozialen Faktoren für diese Revolution verantwortlich waren. Thomas Kaufmann zeigt eindrucksvoll, wie ganz Europa durch das Beben der Reformation umgestaltet wurde und welche Nachbeben die Reformation bis heute auslöst.
Thomas Kaufmann ist Professor für Kirchengeschichte an der Universität Göttingen, Vorsitzender des Vereins für Reformationsgeschichte und Mitglied der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen.
Raymond Queneau. Stilübungen
Kooperationsveranstaltung mit der Weltlesebühne
Raymond Queneau
Stilübungen
Suhrkamp Verlag
Ein Raymond Queneau-Abend mit Frank Heibert und Hinrich Schmidt-Henkel
Datum: Dienstag, 15.11.2016, 19.30 Uhr
Ort: Museen Dahlem, Lansstr.8, 14195 Berlin
Eintritt: 12,-€ / 8,-€ / 3,-€ (Studierende/Schüler)
Frank Heibert und Hinrich Schmidt-Henkel, jeder für sich ein meisterhafter Übersetzer amerikanischer, portugiesischer (Heibert), norwegischer, italienischer (Schmidt-Henkel) und eben auch französischer Literatur, haben diesem Meisterwerk der „potentiellen Literatur” in ihrer soeben bei Suhrkamp erschienenen Neuübersetzung ein neues sprachliches Gewand gegeben. Ein Abend mit Lesungen, Kommentaren und lustvollem Stöbern im Musterkatalog der Stile.
In einem Pariser Bus der Linie S beschimpft ein junger Mann mit Hut einen älteren Herrn, setzt sich dann auf einen freien Platz und taucht zwei Stunden später an der Gare Saint-Lazare wieder auf, wo ihm jemand sagt, sein Überzieher habe einen Knopf zu wenig.
Raymond Queneaus „Stilübungen” bilden das Kunststück, diese Alltagsepisode in über hundert Varianten niederzuschreiben – ob als Komödie, Sonett, Haiku, Traum, Amtsschreiben oder Verhör, in Alexandrinern oder Jugendstil, ob kulinarisch, mengenmathematisch, lautmalerisch, weiblich oder reaktionär. Raymond Queneaus populärer Klassiker, 1947 im Original und 1961 in deutscher Übersetzung von Ludwig Harig und Eugen Helmlé erschienen, ist ein fintenreiches, erkenntnistheoretisches Sprachspiel und nicht zuletzt eine Anstiftung der sprachlichen und dichterischen Fantasie.
Eine Veranstaltung für Sprachliebhaber von 9 – 99 Jahren.
Peter-André Alt. Sigmund Freud. Der Arzt der Moderne. Biografie
C.H. Beck Verlag
Datum: Donnerstag, 01.12.2016, 19.30 Uhr
Moderation: Peter Sprengel
Ort: Museen Dahlem, Lansstr.8, 14195 Berlin
Eintritt: 12,-€ / 8,-€ / 3,-€ (Studierende/Schüler)
Kaum jemand hat ein ganzes Zeitalter durch sein Denken so tiefgreifend verändert wie Sigmund Freud. Nach Freud träumen und lieben, denken und phantasieren wir anders. Diese grandiose Biographie schildert Freuds Leben und die Entwicklung der Psychoanalyse als großen Roman des Geistes. Wien im sinkenden 19. Jahrhundert: Eine bessere Kulisse für die Seelenleiden des modernen Menschen, für seine Existenzlügen und zerbrechenden Selbstbilder, als die prachtvoll morbide
Hauptstadt des k.u.k.-Reiches ist kaum vorstellbar. Hier arbeitet der Nervenarzt Sigmund Freud an seinen bahnbrechenden Theorien zu Sexualität und Neurose, Traum und Unbewusstem, Familie und Gesellschaft, Märchen und Mythos. Peter-André Alt erzählt, gestützt auf unveröffentlichtes Material, von der Bewegung der Psychoanalyse, ihrem Siegeszug und ihren Niederlagen. Er portraitiert Freud als selbstkritischen Dogmatiker und wissenschaftlichen Eroberer, als jüdischen Atheisten und leidenschaftlichen Familienvater, als eminent gebildeten Leser und großen Schriftsteller, nicht zuletzt als einen Zerrissenen, der die Nöte der Seele, von denen die Psychoanalyse befreien sollte, selbst aus dunkler Erfahrung kannte.
Peter-André Alt, geb. 1960, ist Professor für Neuere deutsche Literaturgeschichte an der Freien Universität Berlin, die er seit 2010 als Präsident leitet. Daneben ist er Autor von zahlreichen Büchern.
Peter Sprengel, Professor für Neuere deutsche Literatur an der Freien Universität Berlin, ist einer der besten Kenner der Literatur der frühen Moderne. Er hat die zweibändige Geschichte der deutschsprachigen Literatur 1871-1918 verfasst und zahlreiche Studien und Editionen zu Gerhart Hauptmann vorgelegt.