Sebastian Barry.Tausend Monde

Aus dem Englischen von Hans-Christian Oeser
Steidl Verlag
Sebastian Barrys „Tausend Monde“ spielt im Amerika nach dem Bürgerkrieg Ende des 19. Jahrhunderts. Die beiden Unionssoldaten Thomas McNulty und John Cole haben sich auf einer Farm irgendwo in Tennessee niedergelassen. Mit im Schlepptau haben sie das Lakota-Mädchen Winona, deren gesamter Stamm ausgerottet wurde und das sie vom Schlachtfeld retteten. Aus Winonas Sicht wird nun die Geschichte erzählt: Wie sie versucht in einer ihr feindlich gesinnten Gesellschaft aufzuwachsen, wie sie ihr gefährdetes Erwachsenwerden und ihre erste Liebe findet und empfindet, wie sie für ihre Freunde und Ersatzfamilie einsteht. Barry schafft es, wie auch in seinem Vorgänger „Tage ohne Ende“ einen lässigen, aber bildgewaltigen Ton für diese jugendliche Perspektive zu finden, die inmitten einer konkreten historischen Situation sehr universell wirkt. Stellenweise erinnert er dabei an moderne amerikanische Klassiker wie J.D. Salinger oder William Melvin Kelley. Barrys Sprache ist intensiv, episch und von Humor und Suspense getränkt. Er verbindet in „Tausend Monde“ kunstvoll die Angelegenheiten eines Coming-of-Age Romans mit einer sorgsam aufpolierten Ästhetik des klassischen Westerns. Und das auf sehr unterhaltsame und noch dazu informative Weise! tw
256 Seiten
€ 24,-
€ 24,-