Kant zum Kennenlernen - Kant zum Liebhaben - Mit Kant Weiterleben und Lernen

I. Kant zum Kennenlernen: Antje Herzog und Thomas Ebers. Immanuel Kant und die offenen Fragen. Eine Bilderreise
Herausgegeben von der Kunst- und Ausstellungshalle Bonn, Wienand Verlag
169 Seiten
25€
Il. Kant zum Liebhaben: Felix Heidenreich. Der Diener des Philosophen
Wallstein Verlag
150 Seiten
22€
III. Mit Kant weiterleben: Lea Ypi. Die Architektonik der Vernunft. Zweckmäßigkeit und systematische Einheit in Kants „Kritik der reinen Vernunft“
Suhrkamp Verlag
245 Seiten
22€
„Wo es keine Menschen gibt, versuche, ein Mensch zu sein“, diesen Satz aus der frühjüdischen Auslegungsliteratur (Mischna-Traktat, Sprüche der Väter) setzen Boehm und Kehlmann auf die Seite vor dem Inhaltsverzeichnis, ein unverkennbarer Appell jüdischer Trotz-Ethik, den auch Sarah Kirsch übernimmt, wenn sie sich aus Solidarität mit dem Judentum den Namen „Sarah“ selbst gibt - ein Name, ein Bekenntnis, ein Widerstandsakt, eine Anknüpfung der immer aktuellen Relevanz. Nun hören wir mehr von dieser undämpfbaren Energie für Gerechtigkeit und Geschwisterlichkeit. Dramatisch pikant wird bei längerem Nachdenken ihr Kontra zur Kollegin Wolf, die immerhin den christlichsten aller Vornamen trägt: „Christa“; das Zerwürfnis mit Christa Wolf, ein schmerzlich quälender Unterton des Tagebuchs von 1990, könnte mit einer vertieften Meditation über „Sarah und/gegen Christa“ beschrieben werden. Das würde auch in deutsch-deutsche Abgründe führen.
Helmut Ruppel