Etgar Keret: Die sieben guten Jahre. Mein Leben als Vater und Sohn

Übersetzung: Daniel Kehlmann
Fischer Verlag
Etgar Keret, Jahrgang 1967, zählt zu den spannendsten und begabtesten jüngeren Autoren Israels. Er schreibt Erzählungen, Drehbücher, Graphic Novels und lebt mit Frau und Kind in Tel Aviv. Etgar Keret hat eine ganz eigene Stimme: schnell, mitfühlend, manchmal überspannt, voller Humor, bizarr - er verzichtet darauf zu moralisieren und weigert sich, alles zu politisieren. Der Mensch hat, was immer geschieht, sein ganz persönliches, einmaliges und nicht austauschbares, individuelles Leben.
Wir haben es hier nicht mit Erzählungen zu tun, sondern mit einem sehr persönlichen, intimen Journal. Sieben "glückliche" Jahre seines Lebens. Es beginnt mit der Geburt seines Sohnes während eines Raketenangriffs, alle Ärzte sind unterwegs, um Verletzten zu helfen, das Ungeborene hat instinktiv Geduld auf die Welt zu kommen, und endet mit dem Tod seines Vaters, eines Holocaust-Überlebenden. Dazwischen: ein Leben als Vater, Sohn, Mann und Bruder, viel Alltag in Israel: verrückt, gefährlich, oft surreal und ja, auch urkomisch.
Kann ein Mensch sieben gute Jahre haben in einem Land, das sich in ständiger Angst und seit ewigen Zeiten im Krieg befindet? Gut, ja, was ist ein gutes Leben? An einer Stelle ist die kleine Familie unterwegs und es kommt urplötzlich ein Raketenangriff. Sie verlassen das Auto, legen sich in den Straßengraben und spielen Pastrami-Sandwich, sprich: Butterbrot: Die Eltern sind das Brot (oben und unten) und in der Mitte das Kind, dass die Wurst spielen muss. Wie schütze ich mein Kind? Dieses Buch erscheint nicht auf hebräisch, Etgar Keret wollte es nicht. Es sei zu privat. Die deutschen Leser dürfen es lesen und sollten es unbedingt tun! Überwältigend und bewegend! sg
224 Seiten
19,99€
Frühjahr 2016