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Udo Bermbach. Mythos Wagner
In diesem Jahr feiern wir Wagners 200sten Geburtstag. Sein künstlerisch revolutionäres Musiktheater hat die Abgründe der modernen Seele ausgeleuchtet und politische Utopien entworfen, es problematisiert den Kapitalismus und wird immer wieder neu gedeutet. Wagner verzaubert die einen, befremdet die anderen, Bayreuth ist zum Stoff der Boulevardpresse geworden: der Mythos lebt! Udo Bermbach, einer der renommiertesten Wagner-Kenner, zieht nun nach jahrzehntelanger Forschung Bilanz. Anhand der Lebensstationen seiner Werke und der schillernden Festspielgeschichte zeigt er, wie aus Selbststilisierung, Politik und Kalkül der Mythos entstand: wie der Revolutionär Wagner zum Nationalkünstler avancierte, wie die «Ersatzmonarchie» Bayreuth zur Pilgerstätte deutscher Staatsoberhäupter wurde und warum Wagner nicht ohne sein historisches Umfeld zu begreifen ist. Ein glänzend erzähltes, erhellendes Buch über eine deutsche Legende.
Im Gespräch mit dem Autor: Jürgen Liebing, Musikjournalist bei Deutschlandradio Kultur
schleichersbuch zu Gast in den Museen Dahlem, Lansstr.8, 14195 Berlin (U-Bhf. Dahlem-Dorf)
Eintritt € 12.- / erm. € 8.-
Freitag, 8.2.2013, 19.30 Uhr
Dirk Kurbjuweit. Angst. Roman
Das saturierte Leben von Randolph Tiefenthaler scheint mit dem Kauf der schönen Berliner Altbauwohnung seine Erfüllung zu finden. Der Architekt und seine Familie ahnen nichts Böses, als der schrullige Herr Tiberius ihnen Kuchen vor die Tür stellt. Doch bald wird der Nachbar aus dem Souterrain unheimlich. Er beobachtet Tiefenthalers Frau, schreibt erst verliebte, dann verleumderische Briefe, erstattet sogar Anzeige. Die Ehe stürzt in eine Krise, das bloße Dasein des Nachbarn vergiftet den Alltag. Tiefenthaler vertraut lange auf den Rechtsstaat, der aber zeigt sich hilflos gegenüber dem Stalker. Die zerstörte Sicherheit erschüttert Tiefenthaler im Innersten. Denn er kennt die Angst schon lange. Sein eigener Vater ist ein Waffennarr, als Kind musste Randolph schießen lernen und fürchtete stets das Schlimmste. Vater und Sohn sind sich seit Jahren fremd – doch nun bringt die unerträgliche Situation Randolph auf einen entsetzlichen Gedanken .
Dirk Kurbjuweit schildert mit beklemmender Spannung, wie Ohnmacht eine Familie zur Selbstjustiz treibt. Angst ist das Psychogramm einer Gewalttat, die Geschichte einer extremen, in ihrer Sprachlosigkeit berührenden Vater-Sohn-Beziehung – und ein erzählerisches Experiment, das die dünne Haut unserer bürgerlichen Zivilisation auf die Zerreißprobe stellt
Im Gespräch mit dem Autor: der Literaturjournalist Dr. Joachim Scholl, Deutschlandradio Kultur
schleichersbuch zu Gast in den Museen Dahlem, Lansstr.8, 14195 Berlin (U-Bhf. Dahlem-Dorf)
Eintritt € 12.- / erm. € 8.-
Dienstag, 12.2.2013, 19.30 Uhr
Helmut Pfotenhauer. Jean Paul. Das Leben als Schreiben. Biographie
Hanser Verlag
Jean Paul schuf eine Welt aus Schrift. Alles in seinem Leben musste dem Schreiben dienen: die Tag- und die Nachtstunden, die Familie und die Liebschaften, das Essen und der Alkohol. Wie wird an der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert aus dem Pfarrerssohn in der Provinz ein gefeierter Autor in den Salons von Berlin, der dann bald doch wieder ins fränkische Bayreuth zurückkehrt? Wie und woraus entstehen seine vielschichtigen Werke, die sich weder der Weimarer Klassik noch der Romantik zuordnen lassen? Anlässlich des 250. Geburtstags hat Helmut Pfotenhauer, wie kaum ein anderer vertraut mit Jean Paul, eine profunde und dabei genussvoll zu lesende Biografie über den großen deutschen Romancier geschrieben.
Im Gespräch mit dem Autor: der Literaturwissenschaftler und Präsident der Freien Universität Berlin Prof. Dr. Peter-André Alt
schleichersbuch zu Gast in den Museen Dahlem, Lansstr.8, 14195 Berlin (U-Bhf. Dahlem-Dorf)
Eintritt € 12.- / erm. € 8.-
Montag, 11.3.2013, 19.30 Uhr
Peter Esterházy. Esti. Roman
Wie in seinem gefeierten Roman Harmonia Caelestis spielt Péter Esterházy mit der Identität und treibt sein Spiel hier auf die Spitze. Er wird zu Kornél Esti, dem charmantesten Romanhelden der Literatur aus Ungarn, einer Erfindung des großen Schriftstellers Dezsö Kosztolányi. Esterházy schlägt Haken und Kapriolen, taucht ab – bis alles, jede Begebenheit, jeder Gedanke die Form von Kornél Esti annimmt. Esti kann eine Studentin in skandalös kurzen Röcken sein, die Jungfrau Maria oder auch ein betender Karpfen. Zugleich schreibt Péter Esterházy aber auch seinen eigenen romanhaften Lebenslauf, denn «Kornél Esti – c'est moi». Ein echter Esterházy!
Im Gespräch mit dem Autor: der Literaturjournalist Dr. Joachim Scholl, Deutschlandradio Kultur.
schleichersbuch zu Gast in den Museen Dahlem, Lansstr. 8, 14195 Berlin (U-Bhf. Dahlem-Dorf)
Eintritt € 12,- / erm. € 8,-
Montag, 18.3.2013, 19.30 Uhr
Gustave. Flaubert Madame Bovary. Neu übersetzt von Elisabeth Edl
Gustave Flaubert
Madame Bovary
Hanser Verlag
Wir setzen im aktuellen Programm fort, was wir im vorletzten begonnen haben: Buchvorstellungen von Neuübersetzungen literarischer Klassiker
Die Übersetzerin Elisabeth Edl stellt im Gespräch mit dem Lektor des Hanser Verlages Dr. Wolfgang Matz diesen Klassiker der Weltliteratur vor.
Zu entdecken ist ein Roman, der einen neuen Begriff der Wirklichkeit für die Literatur schuf. Der vom Leben, der Liebe und dem Sterben einer Frau so erzählt, als sei der Leser selbst dabei, vom ersten bis zum letzten Augenblick.
Es liest: Wolfgang Condrus
schleichersbuch zu Gast in den Museen Dahlem, Lansstr.8, 14195 Berlin (U-Bhf. Dahlem-Dorf)
Eintritt € 12.- / erm. € 8.-
Dienstag, 16.04.2013, 19.30 Uhr
Michael Lüders. Tage des Zorns. Die arabische Revolution verändert die Welt
unterstützt durch das Auswärtige Amt der Bundesrepublik Deutschland
Michael Lüders
Tage des Zorns. Die arabische Revolution verändert die Welt
Beck Verlag
Große historische Umwälzungen geschehen oft unerwartet. So war es im Herbst 1989 beim Zusammenbruch des Ostblocks, und so war es im Frühling 2011, als die arabische Welt sich in «Tagen des Zorns» gegen ihre Diktatoren erhob. Michael Lüders, lange Zeit Nahost-Korrespondent der ZEIT, erklärt in diesem Buch, wie es zur arabischen Revolution kommen konnte, warum sie sich wie ein Lauffeuer ausbreitete und was sie für uns in Europa bedeutet. Dabei führt er prägnant und anschaulich in die Verhältnisse der Region ein und zeigt, wie sich unser Blick auf die arabische Welt und den Islam ändern muss, wenn wir den neuen Herausforderungen gerecht werden wollen.
Das Gespräch mit dem Autor führt Christian Richter.
schleichersbuch zu Gast in den Museen Dahlem, Lansstr.8, 14195 Berlin (U-Bhf. Dahlem-Dorf)
Eintritt € 12.- / erm. € 8.-
Dienstag, 23.4.2013, 19.30 Uhr
Peter Sprengel. Gerhart Hauptmann. Bürgerlichkeit und großer Traum. Eine Biographie
Weiterbildungszentrum der Freien Universität, Otto-von-Simson-Str.13-15, 14195 Berlin
Eintritt € 12.- / erm. € 8.-
Ralph Dutli. Soutines Letzte Fahrt
Wallstein Verlag
Ein Roman über Kindheit, Krankheit und Kunst. Über die Wunden des Exils in Paris, die Ohnmacht des Buchstabens und die überwältigende Macht der Bilder.
Chaim Soutine, der weißrussisch-jüdische Maler und Zeitgenosse von Chagall, Modigliani und Picasso, fährt am 6. August 1943 in einem Leichenwagen versteckt von der Stadt Chinon an der Loire ins besetzte Paris. Die Operation seines Magengeschwürs ist unaufschiebbar, aber die Fahrt dauert aufgrund der Umwege – um die Kontrollposten der Besatzungsmacht zu meiden – viel zu lange, nämlich 24 Stunden.
In einem Strom bizarrer Bilder, die der verfolgte Maler im zeitweiligen Morphin-Delirium vor sich auftauchen sieht, erzählt der Roman halb historisch, halb fiktiv Episoden aus Soutines Kindheit in Smilowitschi bei Minsk, die ersten Malversuche in Wilna, den beharrlichen Traum von Paris, der Welthauptstadt der Malerei. Er beschwört die unwahrscheinliche Freundschaft mit Modigliani, den plötzlichen Erfolg und das Ende der goldenen Pariser Jahre.
Im Gespräch mit dem Autor: Thedel von Wallmoden (Verleger), Wallstein Verlag
Literaturhaus Berlin in Kooperation mit schleichersbuch und Kohlhaas & Company
Achtung! Veranstaltungsort:
Literaturhaus Berlin, Fasansenstr. 23, 10719 Berlin
Eintritt € 5.- / erm. € 3.-
Ihre Kartenreservierungen nimmt das Literaturhaus Berlin, sofern nicht anders angegeben, gern telefonisch (887286-0) oder per Mail (
Dienstag, 07.05.2013, 20.00 Uhr
Michael Köhlmeier. Die Abenteuer des Joel Spazierer
Hanser Verlag
„Ich besaß nie den Ehrgeiz, ein guter Mensch zu werden." Joel Spazierer, geboren 1949 in Budapest, wächst bei seinen Großeltern auf und ist vier Jahre alt, als sie von Stalins Schergen abgeholt werden. Fünf Tage und vier Nächte verbringt er allein in der Wohnung und lernt eine Welt ohne Menschen kennen. Es fehlt ihm an nichts, er ist zufrieden. Eher zufällig findet ihn seine Mutter, die noch Studentin ist. Joel Spazierer lernt nie, was gut und was böse ist. Sein Aussehen, sein Charme, seine Freundlichkeit öffnen ihm jedes Herz. Er lügt, stiehlt und mordet, ändert seinen Namen und seine Identität und betreibt seine kriminelle Karriere in vielen europäischen Ländern. Die Geschichte, die er uns ganz unschuldig erzählt, ist ein Schelmenroman über die Nachtseiten unserer Gesellschaft wie es noch keinen gab.
Moderation: Verena Auffermann
Literaturhaus Berlin in Kooperation mit schleichersbuch und Kohlhaas & Company
Achtung! Veranstaltungsort:
Literaturhaus Berlin, Fasansenstr. 23, 10719 Berlin
Eintritt € 8.- / erm. € 5.-
Ihre Kartenreservierungen nimmt das Literaturhaus Berlin, sofern nicht anders angegeben, gern telefonisch (887286-0) oder per Mail (
Donnerstag, 16.05.2013, 20.00 Uhr
Egon Bahr Das musst Du erzählen. Erinnerungen an Willy Brandt
Auf dem Sterbebett von seinem Sohn Lars gefragt, wer seine Freunde gewesen seien, antwortete Willy Brandt: «Egon.» Tatsächlich war Egon Bahr jahrzehntelang Brandts engster politischer und persönlicher Weggefährte. Zum 100. Geburtstag des großen Sozialdemokraten schildert er erstmals seine ganz persönlichen Erinnerungen an Willy Brandt und die gemeinsamen Jahre. Das Ergebnis ist ein ungewöhnlich intimes Porträt Brandts und ein Zeitzeugnis ersten Ranges. Kennengelernt haben sie sich Ende der fünfziger Jahre. Als Regierender Bürgermeister von Berlin machte Brandt den RIAS-Journalisten Bahr zum Senatssprecher. Nach dem Mauerbau entwarfen sie gemeinsam jene Ostpolitik, die bis heute als die große Leistung der Kanzlerschaft Brandts gilt. Als engster Vertrauter folgte Bahr Willy Brandt ins Auswärtige Amt und dann ins Kanzleramt. In Brandts Auftrag verhandelte er die Ostverträge und war beim Triumph des gescheiterten Misstrauensvotums wie in der bittersten Stunde des Rücktritts an seiner Seite. Aber auch jenseits der Politik waren sie Vertraute und Freunde. Bahr schöpft aus einer Fülle unbekannter Anekdoten, die er glänzend erzählt und die uns Willy Brandt menschlich nahe bringen.
schleichersbuch zu Gast in den Museen Dahlem, Lansstr.8, 14195 Berlin (U-Bhf. Dahlem-Dorf)
Eintritt € 12.- / erm. € 8.-
Dienstag, 04.06.2013, 19:30 Uhr
Wafaa El Saddik. Es gibt nur den geraden Weg
Literarisches Begleitprogramm zur Ausstellung des Ethnologischen Museums „Welten der Muslime" unterstützt vom Verein der Freunde des Ethnologischen Museums e.V.
MATINEE!
Wafaa El Saddik
Es gibt nur den geraden Weg
Kiepenheuer & Witsch Verlag
Eine außergewöhnliche ägyptisch-deutsche Lebensgeschichte.
Als Generaldirektorin des Ägyptischen Museums in Kairo ist Wafaa El Saddik für die größten Kunstschätze des Landes verantwortlich. Was sie in dieser Zeit entdeckt und erlebt, darüber darf sie unter Mubarak nicht reden. Doch als während der Demonstrationen auf dem Tahrir-Platz Kostbarkeiten aus dem Grabschatz des Tutanchamun gestohlen werden, beschließt sie, das Schweigen zu brechen.
Schon während des Studiums träumt Wafaa El Saddik davon, eines Tages Ausgrabungen durchzuführen und im Ägyptischen Museum zu arbeiten. Gefördert werden in dieser Zeit bevorzugt Männer, vor allem solche, die dem Regime nahestehen. Doch sie setzt sich gegen alle Widerstände durch und wird Archäologin im Land der Pyramiden, das wegen seiner spektakulären antiken Schätze jedes Jahr Millionen Besucher anzieht.
Nach Jahren in Wien und Köln kehrt sie zurück nach Kairo, wo sie als neue Leiterin die erste Generalinventur in der 100-jährigen Geschichte des Ägyptischen Museums durchführen soll, der Cash-Machine des Antikendienstes. Sie entdeckt dabei lange vergessene Schätze im Keller des Hauses, doch ihr begegnen auch Korruption und Vetternwirtschaft.
Das Gespräch mit der Autorin führt Christian Richter.
schleichersbuch zu Gast in den Museen Dahlem, Lansstr. 8, 14195 Berlin (U-Bhf. Dahlem-Dorf)
Eintritt € 12.- / erm. € 8.-
Der Kauf der Eintrittskarte berechtigt zugleich zum Besuch der Ausstellung am Tag der Veranstaltung.
Sonntag, 29.09.2013, 11.00 Uhr
F.C.Delius. Die linke Hand des Papstes
Rom 2011. Ein deutscher Archäologe und Fremdenführer entdeckt in einer evangelischen Kirche zufällig den Papst – und gibt sich einem Wirbel von Fragen und Gedanken hin: Wann zuckt die Hand des Papstes, wann nicht? Bewegt sie sich, wenn er einen regierenden Schurken sieht? Warum schmeichelt Gaddafi Berlusconi mit dreißig Berberpferden, und warum musste Augustinus den Kaiser mit achtzig numidischen Zuchthengsten bestechen, um die Erfindung der Erbsünde durchzusetzen? Weshalb ist Rom für die Deutschen ein Sehnsuchtsort, obwohl sie dort seit den Germanen, Landsknechten und Nazis als die schlimmsten Barbaren gelten? Eine Kölner Katholikin wäre gern Erzbischöfin, ein Mörder verschenkt das Pantheon, Ratten laufen über die Via Veneto – der Fremdenführer schaut hinter das Postkarten-Rom, streunt durch die Geschichte und preist die Kunst der Italiener, gleichzeitig ja und nein zu sagen. Die neue Erzählung von Friedrich Christian Delius: ein sprachgewaltiges Buch über das rätselhafte, herrliche, abgründige Rom der Gegenwart – und eine moderne Legende: wie der Papst zum Lutheraner wurde.
Das Gespräch mit dem Autor führt Christian Richter.
schleichersbuch zu Gast in den Museen Dahlem, Lansstr. 8, 14195 Berlin (U-Bhf. Dahlem-Dorf)
Eintritt € 12.- / erm. € 8.-
Dienstag, 08.10.2013, 19.30 Uhr
Hermann Kurzke. Georg Büchner. Geschichte eines Genies
Georg Büchner (1813–1837) ist bisher vorwiegend als politischer Agitator, Frühsozialist und Vorläufer der 1848er Revolution betrachtet worden. Das Menschliche kam dabei zu kurz, ebenso das Künstlerische, das Romantische, das Psychologische, das Metaphysische und die wildwüchsige Religiosität.
Aufsässig und melancholisch, satirisch aggressiv und romantisch verträumt, politisch gescheitert und steckbrieflich gesucht, in mindestens zwei Frauen verliebt, Naturliebhaber und eiserner Arbeiter, im französischen und schweizerischen Exil steile Karriere als Anatom, dann der schreckliche Typhustod mit 23 Jahren, gerade als das erste Berufsziel erreicht war – dieses Leben verschlägt einem den Atem. Die politische Flugschrift, deren Verfasser er war, löst eine Verfolgungs- und Verhaftungswelle aus. Er kann fliehen, fühlt sich aber schuldig, meidet fortan politische Aktionen und steckt seine Kraft in Wissenschaft und Dichtung. Er schreibt seine Dramen (Dantons Tod, Leonce und Lena, Woyzeck) und seine Erzählung (Lenz) autobiographisch und quellengestützt, das erklärt sein Tempo. Die autobiographischen Elemente wurden bisher unterschätzt. Sie bilden die wichtigste Quelle dieses Buchs. Es sucht nach dem Bedingungsgeflecht der Genialität. Die Kräfte, für die das Leben keinen Raum bietet, drängen ins Werk. Hermann Kurzke deutet Büchners Leben und Werk von den geistigen Wurzeln her, die Büchner selbst wichtig waren – wissenschaftlich fundiert und erzählerisch auf höchstem Niveau.
Das Gespräch mit dem Autor führt der Literaturwissenschaftler und Präsident der Freien Universität Berlin Prof. Dr. Peter-André Alt.
Texte aus dem Werk Büchners liest der Schauspieler und Synchronsprecher Wolfgang Condrus.
schleichersbuch zu Gast in den Museen Dahlem, Lansstr. 8, 14195 Berlin (U-Bhf. Dahlem-Dorf)
Eintritt € 12.- / erm. € 8.-
Montag, 21.10.2013, 19.30 Uhr
Peter Bieri. Eine Art zu leben. Über die Vielfalt menschlicher Würde
Die Würde ist das höchste Gut des Menschen. Doch was meinen wir eigentlich, wenn wir von Würde sprechen?
Peter Bieris lang erwartetes neues Buch handelt von diesem zentralen Thema unseres Lebens. Mit einem einzigen Begriff ist die menschliche Würde nicht zu fassen. Bieri nähert sich ihr deshalb als Beobachter: An Beispielen aus dem Alltag und der Literatur entwickelt er eine Vorstellung von Würde, die von unserem Umgang mit anderen und mit uns selbst abhängt. Würde, so stellt sich heraus, ist keine abstrakte Eigenschaft, sondern eine bestimmte Art zu leben. In wunderbar klarer Sprache entwickelt Bieri seine Philosophie: eine wahre Schule des Lebens.
Eintritt € 12.- / erm. € 8.-
Rüdiger Safranski. Goethe. Kunstwerk des Lebens
Eine Veranstaltung im Rahmen von STADT LAND BUCH
Rüdiger Safranski
Goethe. Kunstwerk des Lebens
Hanser Verlag
Das Goethe-Buch für unsere Zeit: Rüdiger Safranski nähert sich dem letzten Universalgenie aus den primären Quellen – Werke, Briefe, Tagebücher, Gespräche, Aufzeichnungen von Zeitgenossen. So wird Goethe ungewohnt lebendig: Ein junger Mann aus gutem Hause, dem Studentenleben zugetan und dauerverliebt, wird Bestsellerautor, bekommt eine gutdotierte Stellung, dilettiert in Naturforschungen, flüchtet nach Italien, lebt in wilder Ehe – und bei alledem schreibt er seine unvergesslichen Werke. Doch er wollte noch mehr: Das Leben selbst sollte zum Kunstwerk werden. Safranskis souverän geschriebenes Buch macht uns zu Zeitgenossen dieses Menschen und schildert eindringlich, wie Goethe sich zu Goethe gemacht hat.
Das Gespräch mit dem Autor führt der Literaturwissenschaftler und Präsident der Freien Universität Berlin Prof. Dr. Peter-André Alt.
schleichersbuch zu Gast in den Museen Dahlem, Lansstr. 8, 14195 Berlin (U-Bhf. Dahlem-Dorf)
Eintritt € 12,- / erm. € 8,-
Montag, 11.11.2013, 19.30 Uhr
Monika Maron. Zwischenspiel
S.Fischer Verlag
Monika Marons mit großer Klugheit und viel Witz erzählter Roman kreist um existentielle Fragen. Als Ruth am Tag von Olgas Begräbnis erwacht, verschwimmen die Buchstaben vor ihren Augen, und eine Wolke zieht rückwärts. Etwas an ihrer Wahrnehmung hat sich verändert. Ruth verfährt sich auf dem Weg zum Friedhof und gelangt in einen Park, in dem ihr Tote und Lebende erscheinen – ein Selbstgespräch in Szenen und Bildern, in dem Vergangenheit und Gegenwart verschmelzen.Mit großer Leichtigkeit fragt dieser so tiefgründige wie humorvolle und phantastische Roman nach den Konsequenzen von Entscheidungen. Gibt es ein Leben ohne Schuld? Wäre ein anderer Weg möglich gewesen?
Das Gespräch mit der Autorin führt der Literaturjournalist Joachim Scholl.
schleichersbuch zu Gast in den Museen Dahlem, Lansstr. 8, 14195 Berlin (U-Bhf. Dahlem-Dorf)
Eintritt € 12.- / erm. € 8.-
Dienstag, 19.11.2013, 19.30 Uhr