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Telefon 030-841 902-0  |  Montag bis Freitag: 9.30 - 18.30 Uhr | Samstag: 9.30 - 16 Uhr

Eine Veranstaltung im und vom LCB.
 

Datum: Dienstag, 16. Mai 2023, 19.30 Uhr

Ort: Literarisches Colloquium Berlin · Am Sandwerder 5 · 14109 Berlin
Eintritt:  8,-€ / 5,-€, Tickets online bestellen

Lesung und Gespräch
Moderation: Ingo Herzke
Lesung der deutschen Übersetzung: Mariel Jana Supka

Ingo Herzke, der den neuen Roman von A. L. Kennedy – »Als lebten wir in einem barmherzigen Land« (Carl Hanser Verlag) – zusammen mit Susanne Höbel aus dem Englischen übersetzt hat, sieht einen grundlegenden Unterschied zu früheren Büchern: „Es ist politischer, es ist klarer in seiner Haltung und der Parteinahme für einen Teil der Gesellschaft […]. Ja, auch im letzten Roman »Süßer Ernst« spielte schon diepolitische und mediale Landschaft des heutigen London/Westminster eine wichtige Rolle […] – aber im Mittelpunkt standen wie oft bei Alison zwei vom Leben versehrte Protagonisten, die Mühe haben, zueinander zu finden. Im neuen Roman ist das tagespolitische Geschehen nicht bloß Handlungselement oder Kulisse, sondern geradezu Akteur“ (TOLEDO-Journal). – Anna unterrichtet an einer Grundschule und möchte immer noch die Welt verbessern. Wie vor fünfundzwanzig Jahren, als sie in Edinburgh mit einer Gruppe von Straßenkünstlern gegen die Kriegs- und Sozialpolitik der englischen Regierung demonstrierte. Was sie damals nicht ahnte: Einer ihrer Kumpane war ein V-Mann, der sie alle verriet. Nun stellt sie dem Peiniger nach.

Doch bis wohin reicht das Böse – und kann Anna sich selber davon freihalten? Soll man Unbarmherzigen gegenüber barmherzig sein?

 

 

Eine Veranstaltung im und vom LCB.
 

Datum: Mittwoch, 24. Mai 2023, 19.30 Uhr

Ort: Literarisches Colloquium Berlin · Am Sandwerder 5 · 14109 Berlin
Eintritt:  8,-€ / 5,-€, Tickets online bestellen

Lesung und Gespräch
Gesprächspartnerin: Kathrin Passig

Kathrin Passig und Clemens J. Setz setzen ein lebendiges Gespräch fort, das sie im LCB 2016 anlässlich von Setz’ Roman »Die Stunde zwischen Frau und Gitarre« führten: Ausgangpunkt ist nun das neue Buch »Monde vor der Landung« (Suhrkamp Verlag). – Worms, Anfang der zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts. Peter Bender, ehemals Fliegerleutnant des Deutschen Heeres, macht sich als Gründer einer neuen Religionsgemeinschaft und mit der Proklamation der sogenannten Hohlwelt-Theorie einen Namen: Die Menschheit, so diese Theorie, lebe nicht auf, sondern in einer Kugel, außerhalb derselben existiere nichts. Benders Gemeinde bleibt überschaubar, dennoch wird er wegen der Verbreitung aufwieglerischer und gotteslästerlicher Flugschriften zu einer mehrmonatigen Kerkerhaft verurteilt. Als sich nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten herumspricht, dass seine Frau Jüdin ist, wenden sich selbst seine engsten Gefolgsleute von ihm ab. Die Benders verarmen, die Repressionen gegen seine Frau werden bald unerträglich, bis die Familie 1942 verhaftet und deportiert wird. Nur der Sohn überlebt das Konzentrationslager.

Clemens J. Setz lebt und arbeitet in Wien, 2021 wurde er mit dem Georg-Büchner-Preis ausgezeichnet. Zuvor erhielt er bereits den Berliner Literaturpreis, vergeben von der Stiftung Preußische Seehandlung, die dieses Jahr ihr 40-jähriges Jubiläum begeht.

 

 

 

Eine Veranstaltung im und vom LCB.
 

Datum: Dienstag, 2. Mai 2023, 19.30 Uhr

Ort: Literarisches Colloquium Berlin · Am Sandwerder 5 · 14109 Berlin
Eintritt:  8,-€ / 5,-€, Tickets online bestellen

Gesprächspartnerinnen: Anke Stelling und Katrin Lange
Moderation: Maike Albath

Ausgerechnet der Liebe widmet Julia Schoch den zweiten Teil ihrer Trilogie »Biographie einer Frau«. Die Schriftstellerin, 1974 in Bad Saarow geboren und aufgewachsen in Mecklenburg, setzt damit ihre im vergangenen Jahr begonnene autofiktionale Reihe fort. In dem Band »Das Vorkommnis« (dtv, 2022) hatte das unvermutete Auftauchen einer Halbschwester das Prekäre der Familienbindungen freigelegt. Nun widmet sich Schoch in »Das Liebespaar des Jahrhunderts« (dtv, 2023) der Ehe bzw. dem hochfliegenden Liebesideal, das einer Beziehung vorangeht. Das Paar begegnet sich mitten in der Wendezeit, gerät in einen Rausch, bis es die Anforderungen des Alltags voneinander entfremden. Seit ihrem Debüt »Der Körper des Salamanders« (Piper, 2001) geht es in Schochs Romanen und Erzählungen immer wieder um die Hinterlassenschaften der DDR.

Julia Schoch diskutiert mit der Schriftstellerin Anke Stelling und Katrin Lange vom Literaturhaus München über den literarischen Umgang mit Realien.

 

 

Eine Veranstaltung im und vom LCB.
 

Datum: Montag, 22. Mai 2023, 19.30 Uhr

Ort: Literarisches Colloquium Berlin · Am Sandwerder 5 · 14109 Berlin
Eintritt:  8,-€ / 5,-€, Tickets online bestellen

Moderation: Raphaëlle Efoui-Delplanque
Lesung der deutschen Übersetzung: Langston Uibel

Felwine Sarr wurde 1972 in Niodior, Senegal, geboren. Seine Bücher »Afrotopia« (übersetzt von Max Henninger) und »Zurückgeben. Über die Restitution afrikanischer Kulturgüter« (zusammen mit Bénédicte Savoy, übersetzt von Daniel Fastner) sind im Verlag Matthes & Seitz Berlin erschienen und sorgten für weltweite Debatten. Er ist Schriftsteller, Musiker und Verleger (u. a. des Goncourt-Preisträgers Mohamed Mbougar Sarr) und unterrichtet als Ökonom an der Duke University in Durham (USA). Zusammen mit Achille Mbembe gründete er die »Ateliers de la Pensée« mit dem Ziel, einen Ort für intellektuelle Debatten in Afrika zu schaffen. Er hat mehrere Bände mit Kurzprosa und Erzählungen veröffentlicht. Felwine Sarr lebt im Senegal und in den USA.

»Die Orte, an denen meine Träume wohnen« (übersetzt von Doris Heinemann, S. Fischer Verlag, 2023) ist sein erster Roman: Die Zwillingsbrüder Fodé und Bouhel wachsen im Senegal auf und sind auf der Suche nach ihrem Selbst. Fodé ist Schreiner, er führt ein traditionelles Leben in seiner Heimat und folgt seiner spirituellen Berufung. Bouhel entscheidet sich für die Literatur und die Musik. Er studiert in Frankreich und findet in der Liebe mit Ulga, einer polnischen Studentin, seine Erfüllung. Doch ein Unglück versperrt ihren gemeinsamen Weg in die Zukunft. Felwine Sarr nimmt uns mit auf ihre Suche, ohne ihre Entscheidungen gegeneinander auszuspielen. »Die Orte, an denen meine Träume wohnen« ist ein philosophischer, poetischer und zutiefst menschlicher Roman.

Die Literaturwissenschaftlerin Raphaëlle Efoui-Delplanque führt durch die Lesung und das Gespräch mit Felwine Sarr. Das Gespräch findet in französischer Sprache mit deutscher Simultanübersetzung statt. Textpassagen aus der deutschen Ausgabe von »Die Orte, an denen meine Träume wohnen« liest der Schauspieler Langston Uibel.

Raphaëlle Efoui-Delplanque lebt in Berlin, wo sie seit 2020, im Rahmen einer Dissertation an der Freien Universität, narrative Gewebe und Verflechtungen innerhalb der zeitgenössischen Literatur der afrikanischen Diaspora untersucht. Zuvor studierte Raphaëlle Politikwissenschaft, Sozialwissenschaften und kreatives Schreiben in Paris und New York.

Langston Uibel ist ein britisch-deutscher Schauspieler. Seine erste Rolle spielte er bereits mit 10 Jahren. International machte er sich durch die Netflix-Produktionen »Unorthodox«, »How to Sell Drugs Online (Fast)« und »Dogs of Berlin« einen Namen. Im Februar feierte »Roter Himmel« im Wettbewerb der 73. Berlinale Weltpremiere. Der neue Film von Christian Petzold mit Langston im Hauptcast gewann den »Silbernen Bären Großer Preis der Jury«.

Die Buchpremiere ist Teil der Veranstaltungen zum 25-jährigen Jubiläum der Samuel Fischer Gastprofessur, bei der Felwine Sarr Ehrengast ist. Die Samuel Fischer Gastprofessur für Literatur ist ein gemeinsames Projekt der Freien Universität Berlin, des Deutschen Akademischen Austauschdiensts (DAAD), des S. Fischer Verlags und Holtzbrinck Berlin – Inspire Together.