Knaus Verlag
Datum: Mittwoch, 18.11.2015, 19.30Uhr
Moderation: Jeny Bisky
Ort: Museen Dahlem, Lansstr.8, 14195 Berlin
Eintritt: 12,-€ / 8,-€ / 3,-€ (Studenten/Schüler)
Richard, emeritierter Professor der Altphilologie und Witwer, kommt mit seinem Leben als alternder Pensionär nicht wirklich zurecht. Er spürt deutlich ein Vakuum und leidet darunter.
Wie erträgt man das Vergehen der Zeit, wenn man nicht zur Untätigkeit gezwungen ist? Wie geht man um mit Verlust und dem daraus entstehenden Alleinsein? Was kann man noch tun für sich und für die Anderen?
Durch eine zufällige Begegnung mit den Asylsuchenden auf dem Kreuzberger Oranienplatz kommt Richard auf die Idee, seinem Alltag und somit seinem Leben einen ganz anderen Verlauf zu geben. Vielleicht liegen die Antworten auf seine Fragen dort, wo er sie nicht vermutet und wo sie auch niemand sucht: bei den Flüchtlingen aus Afrika, die in Berlin gestrandet und zum Warten und zum Schweigen verurteilt sind. Richard jedenfalls macht ganz neue Erfahrungen und die Welt, die ihn, den Bewohner des alten Europa, anschaut, weiß womöglich besser als er selbst, wer er eigentlich ist und was er noch vom Leben verlangt.
Ein großartiger, aktueller politischer Roman, der den Dingen des Lebens auf den Grund geht.
Jenny Erpenbeck wurde 1967 in Berlin geboren. 1999 debütierte sie mit der Novelle »Geschichte vom alten Kind«, der weitere literarische Veröffentlichungen folgten, darunter Romane, Erzählungen und Theaterstücke. Ihr zuletzt erschienener Roman »Aller Tage Abend« wurde von Lesern und Kritik gleichsam gefeiert und vielfach ausgezeichnet, unter anderem 2013 mit dem Joseph-Breitbach-Preis und 2015 mit dem Independent Foreign Fiction Prize.
Lesung und Gespräch