Dörleman.
Iwan Bunin, den ersten russischen Nobelpreisträger und letzten Klassiker der Generation um Tschechow und Tolstoi, muss man den deutschsprachigen Lesern nicht mehr vorstellen: Seit dem Erscheinen des Bandes „Ein unbekannter Freund" 2003 kümmert sich der kleine und feine Dörlemann Verlag kontinuierlich um die Erschließung dieses grandiosen Erzählwerks. Inzwischen liegt mit „Vera" der siebente Band dieser verdienstvollen Werkausgabe vor, und wieder ist man benommen von der sinnlichen und detailversessenen Schilderung des russischen Landlebens zur Zarenzeit. In den fünf Erzählungen, 1912 entstanden, geht es um scheiternde Träume, erkaltende Liebe und um den Versuch, zu Fuß die Sonne zu überholen.
Das Bändchen ist, wie von diesem Verlag gewohnt, mit großer handwerklicher Sorgfalt hergestellt, den blauen Leineneinband ziert ein Bild von Kasimir Malewitsch, das in seiner lichtdurchfluteten Farbigkeit mit den Erzählungen korrespondiert: ein Buch, das den Sinnen schmeichelt. gw
160 Seiten
21.90 €