Daniel Schreiber gebührt große Anerkennung, dass er das Thema Trinken ganz nah zu uns holt, dass er sich mit viel Kraft und Ausdauer und ganz ohne Betroffenheitskult den Schatten gestellt hat, die Alkohol bewirken kann. Dem Klischee des Alkoholikers auf der Parkbank oder einer betrunkenen Jenni Elvers, stellt er einen ganz alltäglichen Menschen gegenüber, der süchtig wird: sich selbst. Daniel Schreiber hat einen scharfsinnigen Stil, er ist nie belehrend und immer aufrichtig. Diese Aufrichtigkeit und sein unverstellter Blick auf den eigenen Selbstbetrug, wie es ist, sich als Alkoholiker zu outen und vor allem nüchtern zu bleiben in einer Gesellschaft in der der Satz „Ich trinke nicht" verdächtig beäugt wird, machen dieses Buch absolut lesenswert. Ein Buch mit Happy-End und Ja! - auch für den Gabentisch, selbst wenn der Champagner bereits appetitlich im Glas perlt. tf
16.90 €