Der 91-jährige Hans Stilett, der mit seiner 1998 erschienenen Neuübersetzung der Essais Montaignes für Furore sorgte, hat seine Kindheitserinnerungen geschrieben. Er erzählt in kurzen, ausdrucksstarken Bildern und Szenen von einer entbehrungsreichen Kindheit in den zwanziger und dreißiger Jahren des vergangenen Jahrhunderts: von der Freude, von der Neugier, vom Tod, von der Natur und den Menschen. Mitunter wähnt man sich in einem Grim´schen Märchen, in das immer wieder die Realität einbricht, etwa wenn die „Braunhemden“ die Kommunisten in einer Straßenschlacht bekämpfen.
Der Literaturkritiker Knut Cordsen vom Bayerischen Rundfunk urteilte jüngst über die bei Kunstmann erschienene Buchhandelsausgabe: „Ebenso bild- wie sprachmächtig trägt Stilett hier seine Erinnerungen an kleine und große Ereignisse zusammen – sie sind wertvoller als manche dickleibigen Memoiren.“